Wie Sie ohne Streit über Weihnachten kommen
Die Weihnachtszeit ist bei vielen Menschen Streit-Saison. Man trifft Familie und Verwandte und ist so schnell bei alten Streit-Themen, als wäre das letzte wortlose auseinander Gehen gerade erst gestern gewesen. Eine gute Gelegenheit tief sitzende Verletzungen wieder aufbrechen zu lassen, sich für uralte Beleidigungen zu rächen und Vorwürfe auszutauschen. Frohes Fest! Mit guten Kommunikations-Skills und einer Prise NLP kann Ihr Weihnachtsfest aber doch noch ganz schön werden. Hier ein paar einfache Tipps.
Wie Sie ohne Streit über die Weihnachtstage kommen
es gibt viele Menschen, die sich auf die Feiertage mit ihrer Familie so richtig freuen. Andere jedoch, sehen dem Familientreffen so freudig entgegen, wie einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Zu welcher Sorte gehören Sie? Die Weihnachtszeit ist bei vielen Menschen Streit-Saison. Man streitet über die Zubereitung der Gans, die Deko am Baum, die Zeiten für Essen und Bescherung. Man trifft Familie und Verwandte und ist so schnell bei alten Streit-Themen, als wäre das letzte wortlose auseinander Gehen gerade erst gestern gewesen. „Warum hast du damals Onkel Hansi rausgeworfen?“ „Du hast dich doch immer bei Erna eingeschleimt, weil du an die Erbschaft wolltest.“ Eine gute Gelegenheit tief sitzende Verletzungen wieder aufbrechen zu lassen, sich für uralte Beleidigungen zu rächen und Vorwürfe auszutauschen. Frohes Fest! Mit guten Kommunikations-Skills und einer Prise NLP kann Ihr Weihnachtsfest aber doch noch ganz schön werden. Hier ein paar einfache Tipps.
Jeder wählt immer die beste Handlungsalternative
Wie das Denken in „Wünschen“ Sie entspannen kann
Installieren Sie eine Notbremse, falls die Wut aufsteigt
Jedes Problem mit einem Anderen, sagt sehr viel über Sie aus
Nutzen Sie die Grundannahmen des NLP für mehr Frieden unterm Weihnachtsbaum. Im NLP lernt man z.B. als erstes:
Warum es keine Wahrheit gibt
Jeder lebt in seiner eigenen Welt. Denn die Welt, wie jeder einzelne von uns sie sieht, konstruiert unser Gehirn aus der Summe aller Erfahrungen unseres Lebens. Nur: jeder Mensch macht andere Erfahrungen. Keiner hat exakt die gleichen Erlebnisse, wie ein anderer. Folglich hat jeder auch eine eigene Vorstellung davon, wie die Welt funktioniert, was richtig ist und was falsch.
Wenn jeder in seiner eigenen Welt lebt, folgt daraus unmittelbar: „Es gibt keine Wahrheit“! Was Sie als Wahrheit erleben, ist vielleicht in Ihrer Welt wahr. In der Welt Ihres Nachbarn kann es schon ganz anders sein. Denken Sie nur allein daran, wie leicht sich Ihre Wahrnehmung täuschen lässt (z.B. optische Täuschungen), wie selektiv unsere Wahrnehmung ist (nur 6 Bit pro Sekunde bewusste Verarbeitung von Sinnesreizen in einer Welt mit millionen Reizen), wie leicht Ihr Gehirn die Realität verzerrt (z.B. nimmt ein frisch Verliebter seinen neuen Schwarm als absolut perfekt wahr), usw. Wissen Sie, wie verwirrend Zeugenaussagen nach einem Bankraub sein können? Niemand kann die volle Wahrheit kennen. Auch Sie nicht!
Wenn Sie also die Wahrheit gar nicht kennen, dann hören Sie doch einfach auf, Ihren Verwandten unbedingt von Ihrer Meinung überzeugen zu müssen. Es ist z.B. nur Ihre persönliche Meinung, dass ein Urlaubsflug in die Dominikanische Republik schon aus ökologischen Gründen nicht vertretbar ist. Glauben Sie an „Es gibt keine Wahrheit“. Schon unter Top-Wissenschaftlern ist die „Klimakatastrophe“ zumindest nicht ganz unumstritten. Woher können Sie sich dann so sicher sein? Erforschen Sie stattdessen mit Neugier die Welt Ihres Diskussionspartners. Es warten interessante Einblicke auf Sie. Vielleicht halten Sie sich erst mal nur für die Feiertage daran. Sie werden sehen: Diese Sichtweise stiftet nicht nur Frieden. Im besten Fall stärken Ihre Offenheit und Neugierde sogar Ihre Beziehung
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Jeder wählt immer die beste Handlungsalternative
Wie oft halten wir Menschen, die anders handeln, als wir es für richtig halten, für dumm, rücksichtslos oder falsch? Das macht vor unseren engsten Verwandten nicht halt. Da reicht es schon, dass sich die gebrechliche Mutter einen Hund anschaffen will. Wir wissen zwar, dass jeder Mensch anders ist. Aber wenn es um die Beurteilung solcher Handlungen anderer geht, vergessen wir das oft. Und so können wir oft gar nicht verstehen, wie man eben diese Situation so anders beurteilen kann, wo doch die Fakten so eindeutig auf dem Tisch liegen. Folglich muss die Ursache dieser offensichtlichen Fehlentscheidung Böswilligkeit oder Dummheit sein. Das lassen wir den Anderen auch noch spüren, durch vermeintlich „gute Ratschläge“, Vorwürfe oder gar Sarkasmus. Schon haben wir den dicksten Streit.
Hier bringt ein brasilianisches Sprichwort eine weise Einsicht: Wir beurteilen die Fehler Anderer wie ein Staatsanwalt, unsere eigenen wie ein Verteidiger. Wie wahr! Die Unterstellung der „Böswilligkeit“ ist meist gar nicht wahr, bei uns Menschen jedoch eine wahrscheinlich entwicklungsbiologisch angeborene Funktion. Denn eigentlich fällt jedermann, immer (!) die bestmögliche Entscheidung, berücksichtigt man „seine Realität“ und die ihm tatsächlich bewussten Handlungs-Alternativen. Eine entscheidende Frage bringt Sie von der Aufregung zurück auf den Teppich: „Warum würde ein freundlicher, vernünftiger Mensch so etwas sagen, bzw. so handeln?“ Geben Sie sich eine gut durchdachte Antwort auf diese lösungsorientierte Frage. Schnell sind Sie mit unverständlichen wirkenden Entscheidungen versöhnt.
Wie das Denken in „Wünschen“ Sie entspannen kann
Wünsche sind erlaubt – nicht nur zu Weihnachten. Haben Sie gelegentlich Wünsche? Na klar, wer nicht? Dürfen Sie welche haben? Na klar, wer sollte Ihnen das verbieten? Dürfen dann alle anderen auch Wünsche haben? Na gut, eigentlich darf das jeder! Nur gehen eben nicht alle Wünsche in Erfüllung – so ist das Leben. Und nun das Erfolgsrezept: Vielleicht hat Ihr Schwager ein unmögliches Ansinnen: Sie könnten doch mal bei der Renovierung des Hauses der Schwiegereltern mit anpacken. Dabei weiß der doch genau, wie viel Stress Sie durch Ihren Beruf schon haben. Unverschämtheit!
Egal was kommt, ob Beschwerde, Angriff, Vorwurf, abwegige Anweisung oder unverschämte Bitte – versuchen Sie, den Wunsch dahinter zu erkennen. In dem Moment, wo Sie aus einer Unverschämtheit einen Wunsch heraus lesen, können Sie das Gesagte leichter zulassen. Denn Sie entlassen sich selbst aus der Pflicht, diesem Wunsch auch zu entsprechen. Denn es ist ja nur ein Wunsch! Und Wünsche darf ja jeder haben.
Außerdem hilft Ihnen diese Technik, Ihren Gesprächspartner inhaltlich und emotional viel besser zu verstehen. Vielleicht sind die Renovierungsarbeiten auch für ihn eine drückende Last. Das haben Sie nur nie so gesehen. Vielleicht hätte er auch einfach mehr Spaß daran, wenn noch jemand mitmacht und wünscht sich deshalb Ihre Hilfe? Oft drücken Menschen ihren Wunsch nur sehr unglücklich aus und treten anderen Leuten damit auf den Schlips. Wenn Sie diese Unverschämtheit nur noch als schlecht ausgedrückten Wunsch erkennen, brauchen Sie nun nicht mehr persönlich verletzt zu sein.
Installieren Sie eine Notbremse, falls die Wut aufsteigt
Trotz aller bester Absichten und einer gut durchdachten inneren Haltung, kann es natürlich doch passieren, dass Ihnen irgendwann der Kragen platzt. Schließlich essen Sie ja nur mit Ihren Verwandten und nicht mit Diplomaten. Die Notbremse können Sie vorher installieren: Suchen Sie nach einem Vorbild. Nach jemandem, der unschlagbar souverän und friedvoll mit jeder erdenklichen Provokation umgehen könnte. Das könnte z.B. der Dalai Lama sein.
Drehen Sie nun vor Ihrem geistigen Auge einen Film, in dem Sie diese bestmögliche Reaktion Ihres Vorbildes selber zeigen. Erleben Sie das, sozusagen mit Haut und Haaren einmal mit. Nun überlegen Sie detailliert, mit welchen Gefühlen sich bei Ihnen ein Wutausbruch normalerweise ankündigt (Emotionen und physiologische Reaktionen: z.B. der Hals wird enger, irgendwo steigt die Wut auf, usw.). Empfinden Sie z.B. das Ansteigen Ihres Adrenalin-Spiegels nach. Koppeln Sie unmittelbar an diese aufsteigende Wut den gerade kreierten Film mit Ihrer persönlichen Wunsch-Reaktion.
Nun spielen Sie diese zwei gekopplten Elemente (negatives Gefühl und Wunschreaktion) so oft wie möglich und mit steigender Geschwindigkeit, immer wieder vor Ihrem geistigen Auge, bzw. möglichst mit allen Sinnen durch. Immer und immer wieder. Immer schneller und schneller. So wird Sie diese Kopplung im Ernstfall rechtzeitig an die Ihre Wunschreaktion erinnern. Und Sie können blitzschnell umschalten, von Streitreflex auf Souveränität. Viel Erfolg!
Jedes Problem mit einem Anderen, sagt sehr viel über Sie aus
Und ein Punkt nicht zuletzt: Jeder Ärger, den Sie verspüren, sagt etwas über Sie selbst aus. Es fällt uns immer leicht, anderen die Schuld für unsere eigenen schlechten Gefühle zu geben. Vielleicht haben Sie tief innen drin ein schlechtes Gewissen, nicht bei den Schwiegereltern helfen zu können. Der Ärger über den Anderen hilft uns oft, die eigene Schwäche vor uns selbst gut zu verstecken, um sie uns nicht eingestehen zu müssen. Nutzen Sie die stillen Minuten an den stillen Tagen - statt fürs Fernsehprogram - auch einmal für ein wenig Selbstreflexion. Was ist Ihr Anteil an den Streitereien? Was wollen Sie nicht wahrhaben? Was wollen Sie wirklich und wie müssten Sie sich verhalten, um genau das zu bekommen? Das braucht erst mal Mut und Aufrichtigkeit. Die Antworten zu diesen hoch wirksamen Fragen könnten das größte Weihnachtsgeschenk werden, dass Sie sich jemals selbst gemacht haben. Sie werden sich selbst besser kennen lernen, daran persönlich wachsen und können dann mit Ihrer Familie wertvollere Gespräche und Beziehungen führen.
Ich wünsche Ihnen ein frohes Fest, voller erfüllter Beziehungen und Liebe.
Ihr
Peter Rach
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